Bildungsreform und Gesamtschule

Die letzten Ergebnisse aus der Überprüfung der Bildungsstandards haben die Diskussion über die Einführung einer gemeinsamen Schule der 10 bis 14-jährigen wieder neu entfacht.

Viele Aussagen geistern durch die Medien:
- Die Entscheidung Gymnasium-HS/NMS baut unnötig Druck auf Kinder,
   Eltern und LehrerInnen auf.
- Nirgendwo werden die Kinder so früh getrennt wie in Österreich.
- Die unterschiedliche Stundenverpflichtung und Bezahlung von
   GymnasiallehrerInnen und PflichtschullehrerInnen im Sekundarbereich
   wird als ungerechtfertigt empfunden.
- Durch eine bessere Durchmischung von leistungsstarken und
   leistungsschwachen SchülerInnen wird das Bildungsniveau gehoben.
- Abschaffung der Noten in der Volksschule
   etc., etc.
Es gibt viele Argumente, die zum Nachdenken anregen.

Übrig bleiben zwei zentrale Fragen:
„Welche Vorteile bringt eine Gesamtschule für die Kinder, die derzeit in den Gymnasien unterrichtet werden, und werden diese Kinder durch die Einführung einer gemeinsamen Schulform bessere Ergebnisse bei der nächsten Überprüfung der Bildungsstandards erreichen?“


Die Antwort auf diese Frage ist entscheidend dafür, ob wir die leistungsstarken SchülerInnen als Mittel zum Zweck betrachten, für Probleme, die wir nicht lösen können, oder ihnen einen hochwertigeren Zugang zu Bildung in Gymnasium oder Gesamtschule ermöglichen wollen.
Wir haben die Verantwortung die Schulform Hauptschule, Neue Mittelschule oder wie auch immer sie in Zukunft heißen mag durch gezielte Reformen effizienter zu machen und die nötigen Mittel bereitzustellen.
Das ist das Recht der Kinder, die diese Schulform besuchen, denn sie sind es wert.

Stadler Michael
Obmann von hope